Entwässerung der Baugebiete „Rieder Feld „und „Riedermühle“
Ilmmünster, 05.02.2023
Nr. 20-26 / 060
Prüfauftrag – Entwässerung (Abwasser und Niederschlagswasser) der Neubaugebiete „Rieder Feld „und „Riedermühle“
Es wird beantragt, dass Berechnungen durchgeführt werden, wie sich die Entwässerung der beiden Baugebiete bei Starkregenereignissen auf das Gemeindegebiet auswirkt sowie wie sich die Abwasserentsorgung auf das bestehende Kanal- bzw. Mischwasserkanalsystem auswirkt.
Die Berechnung soll 20jährige und 100jährige Starkregen- und Hochwasserereignisse gleichermaßen berücksichtigen und zur Beantwortung nachfolgender Fragestellungen dienen:
Ist eine ausreichende Aufnahmefähigkeit der gemeindlichen Mischwasserkanalisation in Bezug auf beide Neubaugebiete sichergestellt?
Wie wirken sich die Neubaugebiete auf die Rückhalteeinrichtung in der Hettenshausener Straße aus?
Bereits jetzt wird berichtet, dass die Rückhalteeinrichtung des Mischwasserkanals bei Starkregenereignissen überläuft.Wie wirkt sich die Einleitung des Regenwassers in die Ilm in Höhe der Roßschwemme aus?
Wie wirken sich die höheren Einleitmengen bei Starkregen auf die Brücke an der Raiffeisenstraße aus?
Kann zweifelsfrei ausgeschlossen werden, dass für die An- bzw. Unterlieger, insbesondere für die Anwohner der Raiffeisenstraße keine erhöhte Hochwassergefahr durch die neuen Baugebiete ausgeht?
Welche erhöhten Überschwemmungsprobleme sind aufgrund beider Baugebiete für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie für die öffentlichen Liegenschaften östlich der Roßschwemme zu erwarten? Welche Wassermengen münden aus den Neubaugebieten, den westlichen Hängen am Ilmrieder Kirchweg sowie das Wasser aus dem Dummeltshausener Bach, der auch das wild abfließende Wasser aus den Bereichen rund um Dummeltshausen aufnimmt, zur Roßschwemme?
Welche Maßnahmen kann die Gemeinde bereits jetzt in Bezug auf einen vorbeugenden Hochwasserschutz einleiten?
Begründung:
In der Gemeinderatssitzung am 2. August 2022 wurde seitens einer Vertreterin des Planungsbüros mitgeteilt, dass die Entwässerungskonzepte für die Baugebiete Rieder Feld und Riedermühle einzeln und ohne Zusammenhang berechnet werden.
Wie sich die Entwässerung der beiden Baugebiete bei Starkregenereignissen auf das Gemeindegebiet auswirkt, müsste seitens der Gemeinde separat beauftragt werden.
Wie bereits mitgeteilt, ist meines Erachtens eine Verschärfung der Abflusssituation und somit eine Gefährdung der Unterlieger nicht auszuschließen.
Norbert Ziegler
Mitglied des Gemeinderats
Stand der Dinge - Eintragung vom 07.03.2023:
Seitens der Verwaltung wurde am 2. März eine Nachfrage in Bezug auf meine E-Mail vom 6. Februar 2023 gestellt. Mit E-Mail vom 6. Februar habe ich der Verwaltung die „Prüfaufträge“ zugeleitet und mitgeteilt, dass diese nicht für die Februarsitzung gedacht waren. Intention war, dass diese Anträge in der Sitzung am 07.03.2023 dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt werden.
Durch die vorgenommene Plausibilitätsprüfung am 2. März besteht mit Blick auf das ebenfalls von der Verwaltung angesprochene Form- und Fristbedürfnis die Möglichkeit der Behandlung in der Aprilsitzung.
Es ist richtig, dass Prüfaufträge nur der Gemeinderat als Gesamtgremium beauftragen kann. Vor diesem Hintergrund habe ich die Prüfung beantragt, ebenso wie zum Beispiel im Juni 2021 in Bezug auf die Beschaffung eines neuen HLF 20 für die Freiwillige Feuerwehr Ilmmünster von mir ein Prüfauftrag gestellt wurde, der dann zur Abstimmung im Gemeinderat gebracht wurde.
Das Thema Selbstbindung der Verwaltung könnte hier ggf. Basis für eine Diskussion sein.
Ich komme somit der Bitte der Verwaltung nach und werde konkret abstimmbare Beschlussvorschläge ausformulieren, die seitens der Verwaltung nachvollzogen werden können.
Letztlich geht es und doch um Transparenz in der Sache. Das ist gemeinsamer Auftrag des öffentlichen Dienstes, also unserer Gemeindeverwaltung und für mich als Gemeinderatsmitglied, für Sie als Bürgerinnen und Bürger.